1.4.6 Parastomale Hernie

Parastomale Hernien sind Eingeweidebrüche, die sich neben (griech. para) einem künstlichen Darmausgang (Stoma) ausbilden. Die Öffnung in der Bauchdecke, die für die Anlage des Stomas erforderlich ist, dient dabei als Bruchpforte, durch die der Bruchsack, ggf. mit Darm- oder Netzanteilen, nach außen drängt. Bis zu 50 % aller Stomaträger sind von einer parastomalen Hernie betroffen. Damit handelt es sich um die häufigste Komplikation des künstlichen Darmausgangs.
 

Eine parastomale Hernie tritt auf, wenn sich die im Bereich der Stomaöffnung liegende Narbe nicht ausreichend verfestigt. Begünstigende Faktoren sind Wundheilungsstörungen, Blutungen und Wundinfektionen, ferner schlechter Allgemein- und Ernährungszustand des Patienten, spezielle Erkrankungen wie Zuckerkrankheit oder Krebsleiden, Übergewicht, Medikamente (vor allem Cortison-Präparate), langjähriger Nikotinkonsum sowie Störungen des Kollagenstoffwechsels. Die Symptome einer parastomalen Hernie sind tastbare Defekte im betroffenen Gewebe oder eine Vorwölbung im Bereich des künstlichen Darmausgangs, die beim Husten oder Pressen deutlich hervortritt.