2.8 Magenspiegelung

Bei einer Magenspiegelung kann der Arzt das Innere der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarmes genau betrachten und bei Bedarf Gewebeproben entnehmen. Der Magen sollte bei dieser Untersuchung vollständig leer sein. Der Arzt führt ein dünnes, schlauchförmiges Untersuchungsgerät (Endoskop) durch den Mund in den Magen ein. Behutsam wird Luft in den Magen gepumpt, damit sich die Magenwandstrukturen entfalten und krankhafte Veränderungen besser gesehen werden können. An der Spitze des Gerätes befindet sich eine Minikamera, mit deren Hilfe der Arzt das Innere von Magen und Darm genau inspizieren kann. Durch spezielle Arbeitskanäle im Endoskop kann er kleine Instrumente in den Magen vorschieben, um Gewebeproben zu entnehmen. Bei Verwendung moderner Geräte mit weichem Schlauch und winziger Kamera als Lichtquelle ist die Untersuchung wenig belastend. Bei Angst vor der Magenspiegelung kann jedoch ein leichtes, beruhigend wirkendes Medikament oder auf Wunsch auch ein Betäubungsmittel gegeben werden, so dass der Eingriff in der Regel entspannt und schmerzfrei ist.
 

Die Magenspiegelung wird vor allem zur Abklärung von Hiatushernien eingesetzt. Sie ermöglicht dem Arzt, zwischen einer Gleithernie mit Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre (Refluxkrankheit) und einer paraösophagealen Hernie mit in den Brustkorb hochrutschendem Magenanteil zu unterscheiden. [Zu den verschiedenen Formen der Hiatushernie s. o. unter „Welche Typen von Eingeweidebrüchen gibt es?“.] Eine genaue Diagnostik ist in diesem Fall zwingend erforderlich, um die optimale operative Therapie festlegen zu können.